Fritzi-Buddys

UPDATE: Aufgrund der Covid-19-Pandemie wird der Start des Programms Fritzi-Buddys verschoben. Wir halten Sie/Euch auf dem Laufenden.

Konzept: Die Fritzi-Buddys

Gemeinsam leben, lernen, lachen – für das Kollegium, die Betreuung und die Schulleitung der Fritz-Gansberg-Schule in Wiesbaden sind dies die Säulen unseres Miteinanders im Unterricht, in den Pausen und in der Zeit am Nachmittag. Jede*r an der Fritz-Gansberg-Schule soll sich als Teil einer starken Gemeinschaft erleben. 

Dies ist uns ein wichtiges Anliegen, denn aktuelle Studienergebnisse zeigen eine „Verkümmerung“ des Gemeinschaftssinnes von Kindern und Jugendlichen (insbesondere in städtischen Milieus) auf. Demnach verfügt z.B. jedes fünfte Kind im Alter zwischen 6 und 11 Jahren nur über einen mangelhaft ausgeprägten Gemeinschaftssinn und mehr als 20 Prozent aller Kinder verhalten sich der Studie zufolge nicht solidarisch anderen Kindern gegenüber. Dieser Entwicklung möchten wir an der Fritz-Gansberg-Schule entgegenwirken. Mit dem von der Schulleitung und der Schulsozialpädagogin entwickelten Konzept der Fritzi-Buddys sehen wir eine Möglichkeit, für die Kinder einen starken Gemeinschaftssinn erlebbar zu machen. Wir, Kollegium und Betreuung an der FGS, verstehen uns hier als einen Baustein, der den oben beschriebenen gesellschaftlichen Entwicklungen aber nur in einer sog. „Erziehungspartnerschaft“, gemeinsam mit Eltern und anderen entgegenwirken kann. „Schwierige sozioökonomische Verhältnisse und etwaige unsoziale Einstellungen der Eltern können sich ungünstig auf die Entwicklung eines gesunden Gemeinschaftssinns auswirken“. Die oftmals gravierenden Unterschiede des sozio-ökonomischen Status der Elternhäuser im Einzugsgebiet der Fritz-Gansberg-Schule sind deutlich erkennbar und wirken sich unserer Erfahrung nach tatsächlich stark auf das „Miteinander“ der Kinder aus. Hier sind pädagogisches Können und Engagement nötig.
Im Schulalltag gibt es aus unserer Sicht gehäuft Schwierigkeiten, weil Kinder ausgeschlossen werden (nicht-mitspielen-dürfen) oder Kinder (aus unterschiedlichsten Gründen) keinen Anschluss, bzw. keine Spielpartner*innen finden. Dem möchten wir mit den
Fritzi-Buddys entgegenwirken.

Die Fritzi-Buddys werden einerseits kleinere körperliche Verletzungen anderer Kinder behandeln. Dazu haben wir mit dem ASB (Arbeiter-Samariter-Bund e.V.) einen starken Kooperationspartner gefunden, mit dessen Unterstützung wir das Programm „Pausenhelferdienst an Grundschulen“ als Teil der Fritzi-Buddys 4 durchführen werden. Andererseits bekommen die Teilnehmer*innen eine kleine Ausbildung darin, wie sie Kinder, die möglicherweise keine Spielpartner*innen finden und/oder von anderen ausgeschlossen werden, unterstützen können.
Ein wichtiges Element der Fritzi-Buddys ist die Fritzi-Buddy-Station – ein der Bank auf dem (unteren) Schulhof wird eine Art Treffpunkt für Mitglieder der Fritzi-Buddys. Kinder die Unterstützung benötigen, eine kleine körperliche Verletzung haben oder Anschluss suchen können hierherkommen. An der Fritzi-Buddy-Station steht ein Materialien-Koffer bereit, der Spielmaterialien enthält (z.B. Stifte, Blöcke, Kartenspiel, Kreide, Gummitwist). Die Fritzi-Buddys stehen aber vor allem für gemeinsames Spielen, Vermitteln von Spielideen und Anregen von Kindern bereit, die keinen Anschluss gefunden haben. Somit bringen die Fritzi-Buddys allen Kindern einen Zugewinn an psychischer und physischer Sicherheit, vermitteln den Kindern ein Gefühl von Zugehörigkeit und Selbstbestimmung und bieten Chancen zur Entwicklung emotionaler und sozialer Kompetenzen. Dies gilt fürdie „Nutzer*innen“ der Fritzi-Buddys einerseits aber auch und insbesondere für die teilnehmenden Mitglieder der Fritzi-Buddys, die eine verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen. Als Erweiterung zu den bereits bestehenden Angeboten der Fritz-Gansberg-Schule (wie Streitschlichter-Ausbildung und Elternsprechstunde), die den Fokus eher auf die Lösung individueller Probleme setzen, richtet sich das Projekt Fritzi-Buddys an alle Schüler*innen und hat einen präventiven Charakter.

  1. Gemeinschaftssinn-Studie der Universität Bielefeld im Auftrag der Bepanthen-Kinderförderung 2019; https://www.bepanthen.de/kinderfoerderung/sozialforschung/gemeinschaftssinn/
  2. Ebd.
  3.   Primär-/sekundärpräventives Angebot für alle Kinder

 

Geplante Umsetzung des Projekts im Überblick

vorab

Erstellung des Konzepts, Vorstellung des Konzepts im Kollegium/der Betreuung, Finden von Sponsoren und Kooperationspartnern, Vorbereitung der Module und Materialien

1.Phase 

Auswahl von jeweils acht Kindern aus den 3. Klassen (insgesamt 24)

2. Phase

Durchführung der ersten drei Module (à 90 Minuten) mit den 24

Kindern (Pausenhelfer-Materialien des ASB und Material zur „seelischen Erste Hilfe“)

3. Phase

„Pausenhelfer-Tag“ für alle teilnehmenden Kinder – Ausbildung durch Herrn Fuhrmann vom ASB 

4. Phase

Durchführung der zweiten drei Module (à 90 Minuten) mit den 24

Kindern (Nachbereitung und ggf. Wiederholung des Pausenhelfer-Materials (ASB), Vertiefung der „seelischen Erste Hilfe“ und Einrichtung der Fritzi-Buddy-Station)

5. Phase

Einsatz der Fritzi-Buddys in den Pausen begleitet durch die Schulsozialpädagogin und ggf. (nach Erprobung) am Nachmittag 

Die Ausbildung der Kinder in Erster Hilfe durch den ASB ist für uns kostenfrei. Zudem erhalten wir vom ASB eine Grundausstattung (Rucksack mit Materialien zur Versorgung betroffener Kinder).

Was benötigen wir noch?

Wir suchen Sponsoren und Unterstützer*innen für:

  • Materialien zur (farblichen) Gestaltung der Fritzi-Buddy-Station (Farben/Lacke zum Streichen der vorhandenen Bank)
  • finanzielle Unterstützung zur Anschaffung von Spielmaterialien und einen Koffer als Spielkoffer an der Fritzi-Buddy-Station 
  • einheitliche Oberbekleidung (z.B. Warnwesten) mit Logo/Beschriftung für alle Mitglieder der Fritzi-Buddys (24 Stück)
  • eine Bank mit Tisch (fest installiert) an unserem neuen Schulstandort am Moltkering ab Frühjahr 2021

>>> UPDATE: Der Ortsbeirat Südost hat in seiner Sitzung am 12.03.2020 die finanzielle Unterstützung unserer Fritzi-Buddys zugesagt – wir freuen uns sehr und bedanken uns ganz herzlich!

Haben Sie Fragen zum Projekt? Möchten Sie uns unterstützen?

Bitte wenden Sie sich an die Schulsozialpädagogin (Frau Susanne Benner) oder an die Schulleitung (Frau Silke Grunwald):
fritz-gansberg-schule@wiesbaden.de
0611-312219